Situationsbeschreibung:
Bolivianische Gesundheitsbehörden haben 50 bestätigte Masernfälle und über 300 Verdachtsfälle gemeldet, was zur Ausrufung einer Epidemie führte. Betroffen sind hauptsächlich Santa Cruz, La Paz und Potosí. Die Fälle betreffen Personen zwischen 9 Monaten und 42 Jahren, wobei 70 % der Erkrankten unter 19 Jahre alt sind, insbesondere Kinder unter fünf Jahren. Die Ursache sind niedrige Impfquoten; 30 % der Kinder sind ungeimpft. Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung (Morbillivirus), die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen, Konjunktivitis und ein charakteristischer Hautausschlag. Komplikationen können Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Enzephalitis und in seltenen Fällen zum Tod führen. Eine spezifische antivirale Therapie existiert nicht, die Behandlung ist symptomatisch.
Bewertung der Situation:
Die Epidemie stellt eine erhebliche Gefahr für die einheimische Bevölkerung Boliviens dar, insbesondere für ungeimpfte Kinder. Für Reisende in die betroffenen Regionen besteht ebenfalls ein erhöhtes Infektionsrisiko, besonders wenn der Impfschutz unvollständig ist. Direkte Auswirkungen auf Deutschland sind unwahrscheinlich, jedoch könnte es zu importierten Fällen kommen, falls Reisende aus Bolivien das Virus einschleppen. Unternehmen, die Mitarbeiter nach Bolivien entsenden, müssen mit möglichen Arbeitsausfällen rechnen.
Empfehlungen:
Reisende nach Bolivien sollten ihren Masernimpfschutz überprüfen und gegebenenfalls auffrischen (zwei Dosen MMR-Impfstoff). Besondere Vorsicht gilt in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte und schlechter Hygiene. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter über die Risiken informieren, Impfungen vor der Reise empfehlen und Vorsorge sicherstellen. Unternehmen im Reise- und Tourismussektor könnten durch Reisebeschränkungen oder -warnungen betroffen sein.
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