Situationsbeschreibung:
In der Region Ost-Java, Indonesien, ist ein Masern-Ausbruch gemeldet worden, der besonders den Distrikt Sumenep betrifft. Bis zum 17. August 2025 wurden über 2000 Fälle und 17 Todesfälle registriert, wobei 16 der Todesopfer nicht geimpft waren. Die Krankheit, verursacht durch das Masernvirus, ist hochansteckend. Sie äußert sich typischerweise durch Fieber, Husten, Schnupfen, Konjunktivitis und einen charakteristischen Hautausschlag. Komplikationen können Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und in seltenen Fällen eine Gehirnentzündung/Meningitis sein. Eine spezifische Therapie gibt es nicht; die Behandlung ist symptomatisch. Die Regierung hat eine Notimpfkampagne für 78.000 Kinder unter sieben Jahren gestartet.
Bewertung der Situation:
Die aktuelle Situation stellt ein erhebliches Risiko für die lokale Bevölkerung dar, insbesondere für ungeimpfte Kinder. Die niedrige Impfquote von rund 80 % in Indonesien, weit unter den für die Herdenimmunität erforderlichen 95 %, macht die Bevölkerung anfällig. Für Reisende in die betroffenen Gebiete besteht ebenfalls ein hohes Infektionsrisiko, falls sie keinen ausreichenden Impfschutz haben. Für Deutschland und Unternehmen ergeben sich keine direkten Auswirkungen, außer bei Mitarbeitern, die in der betroffenen Region tätig sind. Die Gefahr liegt hier in der Einschleppung, die aber durch den hohen Impfschutz in Deutschland als gering einzuschätzen ist.
Empfehlungen:
Reisende nach Ost-Java, Indonesien, sollten sicherstellen, dass ihr Masernimpfschutz aktuell und vollständig ist. Idealerweise sollten sie zwei Dosen des Masernimpfstoffs erhalten haben. Bei fehlendem oder unvollständigem Impfschutz sollte die Impfung vor der Abreise nachgeholt werden. Es ist ratsam, auch den Impfstatus von Kindern zu überprüfen. Allgemein gilt es, in der Region auf gute Hygiene zu achten und den Kontakt zu erkrankten Personen zu meiden.
Unternehmen mit Mitarbeitern in Indonesien sollten die betriebsärztliche Vorsorge und eine vollständige Masernimpfung sicherstellen. Sie sollten Mitarbeiter über die aktuelle Situation informieren und ihnen Gesundheitsvorsorgemaßnahmen empfehlen. Bei Entsendungen in die betroffene Region ist eine Beratung durch einen Arbeits- oder Tropenmediziner unerlässlich.
Quelle der Meldung:
Ähnliche Meldungen
Global Health Risk Map 2025 veröffentlicht
Das Zentrum für Reise- und Betriebsmedizin veröffentlicht die Global Health Risk Map 2025. Wir beobachten und bewerten kontinuierlich gesundheitsrelevante Ereignisse weltweit. Der vorliegende Bericht…
Wichtig20. Juni 2025Allgemeine Meldungen,Aktuelles aus der Praxis
Hochpathogene Vogelgrippe H5N1 in Kambodscha
Situationsbeschreibung Kambodscha meldete am 15. Oktober 2025 den 16. menschlichen Fall der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) A(H5N1) im Jahr 2025, betroffen ist ein dreijähriges Mädchen aus…
Ebola-Ausbruch Kasai Kongo
Situationsbeschreibung Die Provinz Kasai im Südkongo erlebt einen neuen, tödlichen Ebola-Ausbruch. Seit dem 4. September wurden 57 Fälle und 35 Todesfälle gemeldet, was einer Sterblichkeitsrate von…
Chikungunya-Ausbruch breitet sich in Kuba aus
Situationsbeschreibung Seit Juli 2025 breitet sich ein Ausbruch des Chikungunya-Virus von Matanzas auf weitere Provinzen Kubas aus, darunter Villa Clara und Havanna. Lokale Gesundheitsbehörden melden…
Verdacht auf virale hämorrhagische Fieber – Abuja, Nigeria
Situationsbeschreibung: In Abuja wurden zwei Verdachtsfälle auf virale hämorrhagische Fieber (VHF) gemeldet, die negativ auf Ebola- und Marburg-Viren getestet wurden. Betroffen waren ein 32-jähriger…




