Situationsbeschreibung

Auf den Philippinen steigt die Zahl der Leptospirose-Fälle in den Visayas, insbesondere nach der Flut durch den Taifun Tino im November 2025. Es wurden insgesamt 516 wahrscheinliche Fälle gemeldet, darunter 426 in Cebu und 90 in Negros Occidental, mit insgesamt 16 Todesfällen. Dies ist ungewöhnlich hoch für einen Monat. Die Fälle betreffen überwiegend Männer und junge Erwachsene. Die Überwachung ist durch IT-Probleme und Verzögerungen bei der Labordiagnose erschwert. Es wird mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen gerechnet.

Erkrankung: Leptospirose (Zoonose).

Erreger: Leptospira-Bakterien (Spirochäten).

Übertragung: Kontakt von Hautwunden oder Schleimhäuten mit urin-kontaminiertem Süßwasser, nassem Boden oder Vegetation (oft nach Überschwemmungen). Hauptreservoir sind Nagetiere.

Symptome: Mild: Grippeähnlich (Fieber, Glieder- und Muskelschmerzen). Schwer: Weil-Krankheit mit Gelbsucht, Nierenversagen, Blutungen.

Komplikationen: Nierenversagen, Lungenblutung, Meningitis, Tod.

Therapie: Antibiotika (Penicillin, Doxycyclin), besonders wirksam bei frühem Beginn.

Bewertung der Situation

Das Risiko für die einheimische Bevölkerung in Überschwemmungsgebieten ist hoch. Auch Reisende, die in betroffene ländliche oder von Flut betroffene Gebiete reisen, sind stark gefährdet. Für Deutschland besteht keine direkte Gefahr, aber es können importierte Fälle auftreten. Unternehmen mit Mitarbeitern in den Visayas müssen das Gesundheitsrisiko (v. a. bei Außendienst und Wiederaufbauarbeiten) dringend bewerten.

Empfehlungen

Reisende: Vermeiden Sie den Kontakt mit Flutwasser, Schlamm oder Süßwasser. Tragen Sie geschlossenes, wasserfestes Schuhwerk. Bei unvermeidbarer Exposition ist eine antibiotische Prophylaxe zu erwägen.

Unternehmen: Sorgen Sie für Schutzausrüstung (Gummistiefel, Handschuhe) und tropen-/arbeitsmedizinische Vorsorge für exponierte Mitarbeiter. Ggfs. ist eine antibiotische Prophylaxe zu erwägen.

Quelle der Meldung

Philippines DOH / WOAH / PAHO