Zusammenfassung

Der aktuelle Bericht zur weltweiten Mpox-Situation der WHO („Mpox: Multi-country External Situation Report no. 53“) wurde heute veröffentlicht. Er bietet einen Überblick über die globale Mpox-Situation bis zum 30. April 2025 und detailliertere Daten für den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis 18. Mai 2025. Der Bericht beschreibt, dass die Mpox-Ausbreitung weiterhin eine Herausforderung darstellt. Global wurden im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis 30. April 2025 insgesamt 142.151 bestätigte Fälle und 328 Todesfälle in 133 meldenden Ländern registriert.

Besonders betroffen ist Afrika, wo vom 1. Januar 2024 bis 18. Mai 2025 19.117 Fälle im Jahr 2024 und 17.193 Fälle im Jahr 2025 gemeldet wurden, mit 51 bzw. 72 Todesfällen. Die Demokratische Republik Kongo (DRK) ist dabei mit 8.084 Fällen im Jahr 2024 und 14.176 Fällen im Jahr 2025 sowie 27 bzw. 22 Todesfällen der Hotspot. Weitere stark betroffene Länder in Afrika sind Uganda, Sierra Leone und Burundi.

Der Bericht betont, dass das individuelle Risiko stark von persönlichen Faktoren wie dem Expositionsrisiko und dem Immunstatus abhängt, unabhängig von geografischem Gebiet, epidemiologischem Kontext, biologischem Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung. Das Übertragungsrisiko wird überwiegend durch sexuellen Kontakt als moderat eingeschätzt.

Empfehlungen für Reisende in besonders betroffene Regionen

Für Reisende in Gebiete mit hoher Mpox-Aktivität, insbesondere die Demokratische Republik Kongo, Uganda, Sierra Leone und Burundi, sind unter bestimmten Voraussetzungen erhöhte Vorsichtsmaßnahmen ratsam:

  1. In bestimmten Situationen, kann eine Impfung gegen Mpox vor der Reise sinnvoll sein, insbesondere bei erwartetem engem oder sexuellem Kontakt. Die volle Schutzwirkung wird in der Regel erst einige Wochen nach der zweiten Dosis erreicht.
  2. Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife oder einem alkoholbasierten Desinfektionsmittel ist essenziell. Vermeiden Sie es, das Gesicht zu berühren, insbesondere Augen, Nase und Mund, wenn die Hände nicht sauber sind.
  3. Vermeidung von engem Kontakt:
    • Vermeiden Sie engen Körperkontakt, einschließlich sexuellen Kontakt
    • Teilen Sie keine persönlichen Gegenstände wie Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Essgeschirr oder Trinkgefäße mit Personen, die Symptome haben oder infiziert sind.
    • Tierkontakt vermeiden: In endemischen Gebieten sollten Sie den Kontakt mit Tieren vermeiden. Verzichten Sie auf den Verzehr von Buschfleisch oder Fleisch aus unbekannten Quellen.
  4. Sexuelle Gesundheit:
    • Sprechen Sie mit neuen Sexualpartnern über deren sexuelle Gesundheit und mögliche Symptome.
    • Praktizieren Sie Safer Sex, einschließlich der Verwendung von Kondomen, und reduzieren Sie die Anzahl der Sexualpartner.
    • Überprüfen Sie sich selbst auf Hautausschläge oder Blasen, bevor Sie sexuellen Kontakt haben.
  5. Symptomüberwachung: Beobachten Sie sich selbst 21 Tage lang nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet auf Symptome wie plötzliches hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Hautausschlag.
  6. Medizinische Versorgung bei Symptomen: Suchen Sie sofort medizinische Hilfe auf, wenn Sie Symptome entwickeln. Informieren Sie den Arzt über Ihre Reisegeschichte und vermeiden Sie engen Kontakt zu anderen Personen. Isolieren Sie sich, falls möglich.

Empfehlungen für Unternehmen, die Mitarbeiter in betroffene Regionen entsenden

Unternehmen tragen eine Fürsorgepflicht für ihre entsandten Mitarbeiter. Es wird empfohlen, die folgenden Maßnahmen zu ergreifen:

  1. Risikobewertung: Führen Sie eine umfassende Risikobewertung für jeden Einsatz in betroffenen Gebieten durch, unter Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen des Einsatzortes und der Art der Tätigkeit.
  2. Umfassende Aufklärung und Schulung:
    • Informieren Sie Mitarbeiter vor der Entsendung ausführlich über Mpox, Übertragungswege, Symptome und Präventionsmaßnahmen.
    • Stellen Sie klare Anweisungen für den Fall einer möglichen Exposition oder Symptomentwicklung bereit.
    • Sensibilisieren Sie für die Bedeutung der persönlichen Hygiene und sicherer Verhaltensweisen.
  3. Zugang zu Impfungen: Prüfen Sie die Möglichkeit und Empfehlung von Mpox-Impfungen für entsandte Mitarbeiter und erleichtern Sie den Zugang dazu.
  4. Bereitstellung von Schutzausrüstung: Je nach Art der Tätigkeit und dem Expositionsrisiko sollten Unternehmen ggf. persönliche Schutzausrüstung (z.B. Handschuhe, Masken) zur Verfügung stellen und deren korrekte Anwendung schulen.
  5. Gesundheitsüberwachung und Notfallpläne:
    • Etablieren Sie Mechanismen zur Gesundheitsüberwachung der Mitarbeiter während und nach der Entsendung.
    • Entwickeln Sie klare Notfallpläne für den Fall einer Mpox-Erkrankung im Ausland, einschließlich des Zugangs zu medizinischer Versorgung, Isolation und gegebenenfalls Rückführung.
    • Stellen Sie sicher, dass Mitarbeiter wissen, wie und wen sie im Notfall kontaktieren können (z.B. Vorgesetzte, Betriebsärzte, medizinische Dienstleister).
  6. Reise- und Krankenversicherung: Überprüfen Sie, ob die Reise- und Krankenversicherungen der Mitarbeiter die Behandlung von Mpox-Erkrankungen abdecken und auch einen medizinischen Rücktransport einschließen.
  7. Kommunikationsrichtlinien: Legen Sie klare Kommunikationsrichtlinien für den Umgang mit Mpox-Fällen fest, um Panik zu vermeiden und eine sachliche Informationsweitergabe zu gewährleisten.
  8. Flexibilität bei der Reiseplanung: Seien Sie flexibel bei Reiseplänen, falls sich die Situation in einer Region verschlechtert, und berücksichtigen Sie die 21-tägige Überwachungsperiode nach der Rückkehr.

Durch die Umsetzung dieser Empfehlungen können sowohl Reisende als auch Unternehmen dazu beitragen, das Risiko einer Mpox-Infektion zu minimieren und die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.