Situationsbeschreibung:
Die Demokratische Republik Kongo (DRK) erlebt einen schweren Cholera-Ausbruch, der sich auf 17 der 26 Provinzen ausgeweitet hat, darunter Kwilu, Mai-Ndombe und Mongala. Seit Januar 2025 wurden über 33.000 Fälle gemeldet, mit einer Sterblichkeitsrate von fast zwei Prozent. Dies übertrifft die Fallzahlen von 2024. Cholera wird durch Bakterien (Vibrio cholerae) verursacht und typischerweise über kontaminiertes Wasser und Lebensmittel übertragen. Symptome sind starker wässriger Durchfall und Erbrechen, die schnell zu schwerer Dehydration, Schock und unbehandelt zum Tod führen können. Die Behandlung umfasst Rehydrierungstherapie und gegebenenfalls Antibiotika. Die Hauptstadt Kinshasa und die Provinz Süd-Kivu sind besonders betroffen. Die humanitäre Hilfe wird durch bewaffnete Konflikte und logistische Herausforderungen erschwert.
Bewertung der Situation:
Die Cholera-Epidemie, kombiniert mit einem Wiederanstieg von Mpox, bewaffneten Konflikten im Land und einem Streik der Gesundheitskräfte, belastet das ohnehin schwache Gesundheitssystem der DRK extrem. Für die einheimische Bevölkerung besteht ein hohes Infektionsrisiko mit schwerwiegenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen. Reisende in die betroffenen Gebiete sind ebenfalls einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Für Deutschland besteht keine direkte Gefahr, jedoch können Rückkehrer im Einzelfall betroffen sein. Unternehmen, die in der Region operieren, müssen mit erheblichen Einschränkungen ihrer Geschäftstätigkeit, Lieferkettenproblemen und potenziellen Gesundheitsrisiken für ihre Mitarbeiter rechnen.
Empfehlungen:
Für Reisende:
- Hygiene: Ausschließlich abgekochtes oder desinfiziertes Wasser trinken. Häufig Hände mit Seife waschen oder Handdesinfektionsmittel verwenden.
- Lebensmittel: Nur gut durchgegarte Speisen essen und auf rohe oder ungeschälte Lebensmittel verzichten.Medizinische Vorsorge:
- Impfungen überprüfen und bei Symptomen sofort medizinische Hilfe suchen.
- Reiseplanung: Nicht unbedingt notwendige Reisen in die betroffenen Gebiete vermeiden.
Für Unternehmen in der Region:
- Mitarbeiterschutz: Sicherstellen, dass Mitarbeiter Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitäranlagen und persönlicher Schutzausrüstung haben. Ärztliche Vorsorge und Beratung sicherstellen!
- Schulungen: Mitarbeiter über Cholera-Prävention, Symptome und Notfallmaßnahmen aufklären.
- Logistik: Alternative Lieferketten und Transportwege prüfen, um Verzögerungen und Engpässe zu minimieren.
- Notfallpläne: Krisenpläne für den Fall einer weiteren Eskalation der Gesundheitskrise entwickeln.
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